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Issue #037 Ist Gut Health der neue Diättrend?
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Image of model wearing a swimsuit, showing her abdomen Trunk Archive

Ist Gut Health der neue Diättrend?

Gut Health, das englische Schlagwort für Darmgesundheit, ist online ein Riesenthema. Du leidest unter Erschöpfung? Der Darm ist schuld! Du fühlst dich aufgebläht? Der Darm ist schuld! Hautprobleme? Wir verstehen uns. Tatsache ist: Der Hashtag #GutHealth hat auf TikTok 2,4 Milliarden Aufrufe. Uns wird erzählt, wir müssen unseren Darm heilen. Themen wie „Gut Healing“ und „Gut-Health Tips“ fluten deshalb die FYP (For You Page). Für die Uneingeweihten starten viele dieser Videos mit einer Auflistung der Symptome – hormonelles Ungleichgewicht, Brain Fog, Entzündungen –, gefolgt von einem Vorher-Nachher-Bild: Aus einem aufgedunsenen Blähbauch-Selfie, aufgenommen in einem schlecht beleuchteten Badezimmer, werden definierte, gebräunte Bauchmuskeln. Was dann kommt, sind Unmengen an Lifestyle- und Ernährungstipps, mit denen auch du diese Ergebnisse erzielen können solltest. Viele Influencer*innen schworen auf Aloe-Vera-Shots. „Meine Darmgesundheit? Noch nie so gut wie jetzt“, wird in einem Video geschwärmt, das über eine Millionen Likes hat. Andere machen sich für das Trinken von nativem Olivenöl extraWasser mit Chiasamen und Suppe zum Frühstück stark. Das alles unter dem Namen „Gut Health“. Doch geht es hier wirklich um Darmgesundheit? Oder einfach nur um einen Diättrend unter neuem Namen?

Dass ein gesunder Darm dem allgemeinen Wohlbefinden zuträglich ist, möchte niemand abstreiten. So wurde in aktuellen Studien ermittelt, welche zentrale Rolle der Darm für Haut, Verdauung, Immunsystem, mentale Gesundheit und vieles mehr einnimmt. Das Problem, wie jüngst in einem Artikel der New York Times treffend beschrieben, besteht darin, dass der Online-Hype die Vermutung nahelegt, dass nicht genügend Daten als Nachweis dafür vorliegen, ob die vorgeschlagenen Mittel der Verdauung auch wirklich helfen. 

„Das Wissen rund um Darmgesundheit wächst exponentiell“, erklärt Ernährungstherapeutin und Autorin Eve Kalinik. „Die Kehrseite der Medaille: Etliche Produkte und Programme werden beworben … Dazu kommt die Gefahr, unter dem Deckmantel einer gesunden Lebensweise in Wahrheit Essstörungen zu fördern.“

Cleansing und Detox, also Entschlacken und Entgiften, hatte in den 2010er-Jahren Hochkonjunktur. Diese Schlagwörter sind nicht mehr trendy, da explizite Diäten mittlerweile irgendwie verpönt sind. In aktuellen Online-Themen rund um Darmgesundheit wurden deshalb einfach andere Wörter genommen. Zu lesen ist jetzt oft „entblähend“ (für einen flachen Bauch) oder „fördert die Darmgesundheit“ – unter dem Vorwand, die allgemeine Gesundheit zu fördern. „Ein gesunder Darm sorgt nicht automatisch für einen flachen Bauch“, erklärt Kalinik. „Hier geht es nicht um das Äußere, sondern darum, was im Inneren passiert. Das wird meiner Meinung nach falsch kommuniziert.“ Die Worte, die die Runde machen, sorgen bei den Fachleuten regelmäßig für hochgezogene Augenbrauen. „Darmheilung ist ein Modeausdruck. Wir verwenden ihn nicht, da er oft in Zusammenhang mit Maßnahmen genannt wird, die nicht unbedingt evidenzbasiert sind“, erläutert Jo Cunningham, klinische Leiterin von The Gut Health Clinic und staatlich geprüfte Diätassistentin. Kalinik ergänzt: „Ich mag den Ausdruck „Darmheilung“ nicht, weil der Darm eigentlich nicht geheilt werden muss. Er braucht vielmehr nur ein wenig zusätzliche Unterstützung – mal mehr, mal weniger. Das hängt ganz von den jeweiligen Umständen ab.“ 

Eine 2020 durchgeführte Studie ergab, dass 40 % der Weltbevölkerung Magen-Darm-Probleme hat, die die Lebensqualität beeinträchtigen. Leugnen lässt sich diese Sache also keinesfalls. (Laut Kalinik sollte auf Symptome wie Änderungen im Stuhlgang, Blut im Stuhl, Schmerzen bzw. anhaltende, übermäßige Blähungen geachtet werden. „Diese Symptome sollten vom Hausarzt bzw. von der Hausärztin abgeklärt werden.“) Oft heißt es, Heißhunger auf Kohlehydrate, Blähungen, ein schlechtes Hautbild, Entzündungen und Erschöpfung seien ein Zeichen für eine Darmschädigung. Nicht selten sind sie jedoch auch Ausdruck unseres allgemeinen Lebensstils. Schlussfolgerungen, dies seien Symptome für einen geschädigten Darm, seien nicht nur unnötig, meint Dr. Lara Zibarras, Psychologin und Food Freedom Coach, sondern können auch eine negative Einstellung gegenüber Lebensmitteln und dem eigenen Körper befeuern. Sie warnt daher davor, Nahrungsmittel als gut oder schlecht für den Darm zu bezeichnen. „Das fördert Essstörungen … Das pauschale Streichen bestimmter Bausteine vom Ernährungsplan ohne medizinische Diagnose als Grund ist unnötig.“ 

Die Fakten zum Thema Darmgesundheit sind online schwierig herauszufiltern, da sich „Gut Health“-Content gern hinter wissenschaftlich erwiesenen Gesundheitsratschlägen verbirgt. Die Ersteller*innen bezeichnen sich oftmals als Ernährungsexpert*innen oder ganzheitliche Mediziner*innen, wobei sie häufig geschickt von fehlender Kompetenz ablenken, warnt Cunningham. „Die Berufsbezeichnung ‚Diätassistent*in‘ ist gesetzlich geschützt. Wenn also jemand in dieser Funktion etwas empfiehlt, entspricht das den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ernährungsberater*innen hingegen können durchaus hochqualifiziert und staatlich geprüft sein, aber leider darf sich letztlich jede*r so nennen.“ 

Die etlichen Online-Tipps dürfen – wie so vieles im Internet – nicht allzu ernst genommen werden. Cunningham ist der Ansicht, dass unsere derzeitige Online-Obsession mit Darmgesundheit nur ein weiteres Beispiel für „Transformation“ ist. „Wobei der Unterschied darin besteht, dass sich frühere Trends um Diäten, Darmreinigung und Entgiftung drehten. Darmgesundheit hingegen ist [der Gesundheit] wirklich zuträglich. Man muss sich die Ratschläge nur von der richtigen Quelle holen.“ 

Eve Upton-Clark ist eine in Amsterdam ansässige freiberufliche Journalistin, deren Arbeit in Dazed, i-D, Refinery29 und der Cosmopolitan erschienen ist.

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