Isissa Komada-John: Die Künstlerin, die Heilung in ihre Kunst einfließen lässt

Die in North Carolina ansässige Künstlerin Isissa Komada-John ist der tiefen Überzeugung, dass Ton heilende Kräfte hat. Die Künstlerin und Designerin, die Keramiken mit welligen Formen und Farbtupfern erschafft, sieht jedes Werk als Teil eines Rituals oder Phase verstärkter Emotionen. Der Start ihrer kreativen Reise war die Idee, Hilfsmittel und Praktiken zur Heilung zu entwerfen. „So wie ein Suppenteller ein Hilfsmittel zum Essen ist“, erklärt die Künstlerin, wollte sie „Keramiken schaffen, die für Menschen durch große Umbruchphasen hindurchhelfen“. 

Komada-John betrachtet ihre Keramiken als „einen Ort der Stille und Introspektion“. Hauptsächlich arbeitet sie zwar mit Ton, aber auch ihre Werke auf Papier suchen auf ähnliche Weise Zugang zur Seele, beispielsweise ihr Selbstportrait, das „in Zusammenarbeit mit verschiedenen jüngeren Versionen [von ihr]“ entstand. 

Nach etwa zehn Jahren Arbeit hinter den Kulissen von Museen, Kuratorien und Ausstellungen fühlte sie sich so sehr von anderen Künstler*innen inspiriert, dass der Wunsch in ihr wuchs, selbst Kunst zu machen. Sie erhielt ein Fellowship von der Arrowmont School of Arts and Crafts (Teil des Wingate University Fellowship) und war 2022 Teil der Künstlerkolonie Township10 in North Carolina. 

Elemente wie „Heilung, Wachstum, Transformation [und] Verbundenheit“ nähren Komada-Johns Werk. Ihre Arbeit For Your Tears – entstanden in Zusammenarbeit mit der Medizinperson Ekua Adisa – ist ein Gefäß, das wortwörtlich die Tränen von Personen in ihrem Trauerprozess auffängt. Zum Thema Heilung schuf die Künstlerin fünf Werke, die „beim Heilungsprozess von Wunden über einen Zeitraum von einigen Monaten bis zu einem Jahr helfen“. Komada-John erklärt ihren Arbeitsprozess wie folgt: „Ich verbinde mich gerne mit Menschen, die nach etwas suchen, das ihnen hilft, auf neue oder auch herausfordernde Weise zu wachsen, oder die Trauer, die sie spüren, zu verarbeiten und zu verlagern.“ Sie beschreibt die Herstellung von Keramiken als „bedeutenden Achtsamkeitsprozess“. Sowohl für sie selbst als auch für die Menschen, die ihr Werk erleben, möchte sie, dass die Gefäße „uns in Langsamkeit halten, in Selbstbetrachtung, und uns helfen, uns zu verändern und zu wachsen“. 

Eva Recinos ist Kunst- und Kulturjournalistin und Autorin von kreativen Sachbüchern in L.A.