Issue #005 Indigenes Model und Aktivistin Quannah Chasinghorse definiert Schönheitsstandards neu

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Brunette model with tribal facial tattoos, laughs into hand wearing pearl crown

Nathaniel Goldberg / Trunk Archive

Fashion, People, Social Justice, Activism

Indigenes Model und Aktivistin Quannah Chasinghorse definiert Schönheitsstandards neu

February 28, 2022 | By Naomi Pike

Geboren in Tuba City, einer Stadt im Navajo-Gebiet im US-Bundesstaat Arizona, ist die 19-jährige Quannah Chasinghorse eine einzigartige Kraft, wenn es darum geht, ihre Herkunft in einer Industrie zu repräsentieren, die indigene Menschen lange Zeit ausgeschlossen hat. Das Model – die vom Raven Clan des Hän Gwich’in-Stammes mütterlicherseits und Sicangu/Oglala Lakota väterlicherseits abstammt – hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Seit sie nach ihrem Durchbruch 2020 im Rahmen einer Calvin Klein-Kampagne von IMG unter Vertrag genommen wurde, hat sie hochkarätige Modehäuser wie Gucci, Chloé und Gabriela Hearst auf den Laufstegen dieser Welt vertreten. Nun ist sie der Star von Chanel und in der Kampagne der Marke und der Modenschau für den Frühling/Sommer 2022 zu sehen. Das vermutlich eindeutigste Erkennungsmerkmal von Chasinghorse – schon lange bevor die Casting-Agenten an ihre Tür klopften eine Stimme für indigene Landrechte und im Klimaschutzaktivismus – sind ihre traditionellen Yidįįłtoo-Gesichtstattoos. Die Zeichen am Kinn und um ihre Augen wurden per Hand von ihrer Mutter gestochen und stellen den Übergang ins Erwachsenenalter und die bisherigen Ereignisse in ihrem Leben dar – ein Prozess, der über 10.000 Jahre zurückreicht. Chasinghorse war nach mehr als einem Jahrhundert das erste Mädchen, das bei seiner Zeremonie zum Erreichen des Mündigkeitsalters mit 14 Jahren ein Yidįįłtoo erhielt, nachdem diese Tradition im Zuge der Kolonialisierung verboten war. Und auch wenn diese Zeichen wichtige Symbole für Chasinghorses indigene Wurzeln, ihre Ahnen und deren Lehren und Praktiken sind, haben sie im Kontext der Modekampagnen, Laufstege und Titelbilder von Magazinen (einschließlich Vogue Mexico und Elle USA), die sie bereits geziert hat, eine noch größere Bedeutung. Hier demonstrieren diese Tattoos und Chasinghorse selbst die schrittweise Akzeptanz von unterschiedlichen Identitäten, die jenseits von weißen, westlichen Idealen auf der Erde existieren. Naomi Pike, ehemalige Redakteurin bei der britischen Vogue, ist freie Autorin mit Wohnsitz in London

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